Rolf Dittli
Seit gut 30 Jahren arbeite ich eigenständig als klassischer Homöopath in der Schweiz. Sich täglich mit Menschen, ihren Leiden und Krankheiten auseinanderzusetzen, löste in mir das selbstverständliche Bedürfnis ‘zu VERSTEHEN’ aus.
‘Zuerst verstehen, dann behandeln’
Zu verstehen, einerseits wie und warum solches Leid überhaupt entsteht – und andererseits auf welchen Wegen echte Gesundwerdung erreicht werden kann. Dies erschien mir von Beginn weg die natürlichste und zentralste Frage. Nur – wo kann man sich orientieren? Welche Heilrichtungen beschäftigen sich überhaupt mit solchen (für die meisten offensichtlich nebensächlichen) Fragen. Nur eine Handvoll Idealisten machten sich in den letzten Jahrzenten daran das Leben der Menschen und deren Konflikte in Bezug zu ihren Krankheiten wieder zu vernetzen. Interessanteweise waren uns die alten, griechischen Heilkünstler – und hier steht das Wort ‘Künstler’ in seiner wahren Bedeutung – meilenweit voraus. Auch die von mir geliebte Homöopathie liefert zu diesen Fragestellungen wenig Ansätze. Somit beschloss ich früh, mich selber kundig zu machen. Ich begann die Lebensgeschichten der Patienten/Innen, ihre Biografien, ihre Konflikte und ihr Reibungspotential im Zusammenhang mit ihren körperlichen Beschwerden abzugleichen. Wenn man sich einmal tiefergreifend damit beschäftigt, erkennt man schnell wiederkehrende Themen und Muster. Zu verstehen wie Krankheiten entstehen, welche Auslöser und Hintergründe dahinterstehen, solches hat mich in meiner Praxistätigkeit stets begleitet. Ich kann mir meine Tätigkeit nicht vorstellen, ohne dem Patienten die tieferliegenden Themen seines Leidens näherzubringen.
Dies ist eine faszinierende und spannende Aufgabe!
Behandeln kann man jede Krankheit. Dass solches ja auch ausgiebig getätigt wird, sehen wir an den ins bodenlose steigenden Krankheitskosten. Parallel hierzu wird die Bevölkerung jedoch nicht gesünder, sondern kränker. Behandeln heisst nämlich nicht, wie wir meist fälschlicherweise annehmen, heilen! Ein geheilter Mensch fühlt sich physisch und psychisch fit und muss nicht lebenslang körperfremde, chemische Substanzen einwerfen. Gesundheit kann nur entstehen, wenn der Mensch wieder als Einheit erkannt wird – ein Wesen aus Körper, Seele und Geist.
Mein Leben verlief selten langweilig. Vielfältige Erfahrungen im Leben zu machen wurde mir im Verlaufe des Lebens immer wichtiger. Sich einlassen – lernen und sich entwickeln – gut wahrnehmen und individuelle Haltungen ergründen - Problemen und Konflikten nicht ausweichen – das sind Themen des Buchs ‘Krebs, Aufschrei der Seele’, und sie wurden mehr und mehr auch meine Themen. Das bedeutet nicht, dass man nie strauchelt, nie ‘Fehler’ macht. Nein – das Einlassen bedingt zwangsläufig, dass auch ‘Fehler’ gemacht werden. Es bedingt jedoch auch, dass man daraus lernt.
Ich erlaubte mir vielfältig zu sein und viel Neues zu lernen und auszuprobieren. So fuhr ich schon früh Motorrad, begann mit 35J. zu klettern, lernte ein Segelboot über die Meere zu lenken, durfte einen Hausumbau realisieren, baute ein Kleinwasserkraftwerk und vieles mehr. Mit 52J. wiederentdeckte ich das Musikspielen. Zupfinstrumente wie Gitarre, Mandoline, Ronroco, KoTaMo und Kora sowie Handpan und Trommeln bereichern nun mein Leben.
Dass es auch zu einem berufspolitischen Engagement kam, geschah eher zufällig. Während einer verbandsinternen Krise wurde ich in den Vorstand des HVS (Homöopathie Verband Schweiz) gewählt. Ich übernahm die Funktion als Co-Präsident und als Mitglied der Berufsanerkennung für die alternativen Heilberufe. Diese Arbeit war sehr lehrreich und inzwischen besitzt die Schweiz den offiziell anerkannten Beruf: Eidgenössisch Diplomierter Naturheilpraktiker - Fachrichtung Homöopathie.
Kurse und Vorträge zu geben macht mir immer viel Freude. Aus ihnen hat sich ebenso reichlich Material angesammelt, das als Grundlage dieses Buches dient.
Mein Beruf als klassischer Homöopath ist ein wunderbarer Beruf – auch, wenn er natürlich zeitweise anstrengend ist. Die Suche nach dem perfekten Mittel, dem ‘Similimum’ fordert immer von neuem. Die Lebensgeschichten die jeder Patient mitbringt, die Art und Weise wie jeder seine Probleme löst und was daraus entsteht, ergibt einen riesigen Erfahrungsschatz. Diesen Schatz zu teilen und ihn anderen Menschen zukommen zu lassen ist mein Anliegen. Daraus ist auch die finale Idee entstanden das Buch ‘Krebs – Aufschrei der Seele’ zu verfassen. Als ich begann, besass ich bereits einiges an Materialien von meinen Kursen und Vorträgen. Alles zusammenzutragen, in eine Form zu bringen, neue Themen zu analysieren und einen flüssigen Text zu erstellen, dauerte ungefähr 3 ½ Jahre. Es gab sehr kreative Phasen und solche wo ich immer wieder Anlauf nehmen musste. Das Thema Krebserkrankung führte mich in so viele essentielle Lebensthemen und forderte meinen gesamten Erfahrungs- und Wissensschatz. Auch dem ‘Sinnhaften’ in dieser Form zu begegnen war nicht immer einfach. Dass schlussendlich ein Buch in dieser Form vorliegt ist eine grosse Freude für mich.
Krankheitsbilder, Entstehung, Ursachen, Bewältigungsstrategien
Ein Buch, von dem sämtliche Beteiligte profitieren können: Betroffene und ihre Angehörigen sowie alle, die sich vertieft mit Heilung und dem Verständnis von Krankheiten auseinandersetzen.